Johnstone

Was ist Johnstone?

Frau Margaret Johnstone ist eine schottische Physiotherapeutin, die sich 40 Jahre mit halbseitengelähmten Patienten beschäftigt hat. Sie suchte nach Lösungen für 2 Hauptprobleme:

  1. langfristige Abhängigkeit von qualifizierten Therapeuten
  2. die unbefriedigende Rehabilitation der oberen Extremitäten.
    Angewendet wird das Johnston-Konzept bei Kindern mit Spastizität, die in der psychomotorischen Entwicklung gestört sind, aber auch bei neurologischen Patienten mit Spastizität.

Was sind die Schwerpunkte der Johnstone-Therapie?

  • Tonusregulation, Dehnlagerung und zirkulär anhaltende Druck sollen die Spastizität senken.
  • die Fazilitation komplexer Bewegungsabläufe mit handlungsorientierter Zielsetzung, um dem Patienten das Gefühl für harmonische normale Bewegung zu geben
  • Anbieten von gezielten dosierten sensiblen Reizen, sensible Wahrnehmung ist die Grundlage der Bewegung. Nicht spüren bedeutet, nicht benutzen..
  • Auslösen von automatisierten, schnell angepassten Gleichgewichts-, Schutz- und Stützreaktionen. Diese Fähigkeit ist wichtig, um sich unerwarteten Lageveränderungen anzupassen.

Um diese Ziele zu erreichen benutzen unsere eingewiesenen Therapeuten entsprechend dem Konzept Hilfsmittel:

  • Schaukelstuhl, er stimuliert die Stellreaktionen von Körper und Kopf
  • Aktivität auf der Matte, denn der Boden bietet eine große sichere Unterstützungsfläche.
  • Heimprogramme
  • Druckbandagen: Margret Johnstons besondere Behandlungsidee war, Druckbandagen (“Splints”) zu entwickeln und einzusetzen. Diese werden je nach Behandlungsziel und gewünschter Tonusänderung angewandt. Die Manschette wirkt auf die Normalisierung des Muskeltonus (Grundspannung des Muskels wie z. B. Spastik) und das Erkennendes Lagesinnes der Gelenke und Muskeln. Der durch die Druckbandage erzeugte zirkuläre Druckführt zu einer langsamen Dehnung eines Gelenkes und so zur Tonusregulierung. Dies erleichtert das Wiedererlernen verlorener Bewegungsfähigkeiten. Die Bandage wird bis zu einer Stunde getragen.

Anschließend werden Übungen zur taktilen und propriozeptiven Wahrnehmung durchgeführt, da die gedehnten Antagonisten (Die Muskulatur) nun eher einen normalen Bewegungsablauf zulassen. Die Splints können auch zur Stabilisierung der betroffenen Extremität eingesetzt werden, während die Therapeutin im Rumpf und Schultergürtelbereich tonusaufbauende Übungen durchführt.

Die Splints können auch bei vielen handlungsorientierten Tätigkeiten benutzt werden. So können zum Beispiel Greifübungen durchgeführt werden, während der Splint die gewünschte Haltung der Extremität stabilisiert und der Reiz sich auf die Tiefensensibilität verstärkt. Der Vorteil dieses Konzeptes für die Ergotherapie liegt in der Möglichkeit, sensorische und motorische Defizite optimal zu verbinden.

Das Johnstone- Konzept ist besonders in Amerika bekannt.